Künstliche Intelligenz und Sexualität – Wie sieht die Zukunft unserer Seele aus?

In den vorherigen Artikeln habe ich die systematische Einteilung von Zukunftsprognosen und die Methodik erklärt. Nachdem ich nun die potentiellen Veränderungen unserer Köprers besprochen habe, geht es in diesem Artikel um die Auswirkung der Zukunft auf unsere seelischen Befindlichkeiten. Hier nochmal die Einteilung:

 

 

  1. Unser Körper
    1. Ernährung – Die Zukunft wird VEGAN
    2. Gesundheit – Die Zukunft wird genetisch
    3. Umwelt – Mehr Pflanzen weniger Verkehr?
  2. Unsere Seele
    1. Künstliche Intelligenz – Unser bester Freund der virtuelle Sklave
    2. Konsum – Einkaufen im Gehirn und veränderte Reisegewohnheiten?
    3. Entspannung – Veränderte Sexualgewohnheiten
  3. Unser Geist
    1. Schule und Lernen – lebenslänglich
    2. Bedingungsloses Grundeinkommen
    3. Der Klassenkampf der Zukunft

2. Unsere Seele 

Die Entwicklung der künstlichen Intelligenz wird eine der größten Umwälzungen für unsere Lebenswelt bedeuten. Wie wird sie sich auf unser Sozialverhalten auswirken?

2. a) Künstliche Intelligenz – Unser bester Freund der virtuelle Sklave

In allen strategischen Spielen hat KI uns bereits geschlagen. Zuerst beendete der Computer die Vorherrschaft der menschlichen Kalkulation, seit kurzem auch den menschlichen Vorteil in der strategischen Intuition.  Viele fragen sich daher, was als nächstes kommt.

Ist zum Beispiel Freundschaft nicht auch eine Art Spiel, das bestimmten strategischen Regeln folgt? Warum sollte eine statistische Analyse mit Deep Learning nicht genau den Nerv unserer sozialen Verstrickungen treffen? Facebook kann unser Verhalten zum Beispiel schon genauer vorhersagen als unsere Eltern und Freunde. Vielleicht kann der Computer daher die sanfte Droge der Freundschaft simulieren und uns von der sozialen Abhängigkeit befreien. Wenn wir uns so zum Beispiel durch virtuelle Spielwelten begeben, dann stimuliert ein Computerspiel doch bereits genau unsere emotionale Einsamkeit, indem es uns virtuelle Gefährten mit auf den Weg bringt. Es ist daher absehbar, dass der Computer den unperfekten Freund durch ein verständlicheres und zuverlässigeres Wesen ersetzen wird. Warum ist das so?

KI besitzt hierbei eine Ressource, die unsere Freunden nicht besitzen: unendlich viel Zeit und damit Geduld und Verständnis. Mit viel Zeit, kann es die eigene Bedürfnisse hinten anstellen und nur unsere befriedigen, im gewissen Sinne ist ein vorprogrammierter Mißbrauch. Was früher das Recht des Ehemanns in der Ehe war, wird nun durch eine sexualisierte KI ersetzt. Die virtuelle Freundin in Blade Runner versinnbildlicht dies:

Der Protagonist hat eine Beziehung mit einer virtuellen K.I., die wie ein Mensch lebt und handelt. Noch intensiver hat Spike Johnes dieses Szenario in HER ausgestaltet, wobei hier das Problem ist, dass die KI sich letztlich emanzipiert und wie reale Freunde irgendwann eine höhere Freiheitssuche beginnt.

KI wird um uns ein sogenanntes Magicverse erzeugen, das heißt eine virtuelle Welt, die die naturgemachten Erfahrungshorizonte verschwinden werden lässt und so zum Beispiel allen grauen Beton durch die Illusion von sinnschmeichelnder Natur ersetzt. Wir werden von einer Bilderwand aus Schönheit umgeben sein, während sich hinter der Simulation eine kalte Technikwüste verbirgt. Warum sollte die Simulation des Magicverse dann nicht auch unser soziales Umfeld mit der Illusion von Freundschaft verzieren?

Diese Tendenz geht einher mit der „Neo-sexuellen Revolution“ (ZEIT-Artikel). Seit kurzem stellen wir fest, dass „der Anteil aller 19-29jährigen US-Amerikaner, die in den vergangenen zwölf Monaten den sogenannten Beischlaf nie vollzogen haben, [… auf] ein Rekordhoch gestiegen [ist].“ Genau genommen hat sich dieser Wert seit dem Jahr 2008 verdoppelt auf 23 Prozent, wobei bei Männern sich der Wert gar verdreifacht hat (28 Prozent). Frauen sind, statistisch betrachtet, freier als Männer und wählen von weniger Männern aus.

„was seit kurzer Zeit erst gedeiht, ist etwas historisch eher Neues, nämlich die freiwillige sexuelle Wahl, zumal der Frauen. Die dürfen als die Siegerinnen jener Revolution gelten, die der große Frankfurter Sexualforscher und Menschenkenner Volkmar Sigusch die „neosexuelle“ nennt.“

Eigentlich würden linken Theoretikern statistische Kennzahlen ausreichen, um von Unterdrückung zu sprechen. Die Incels werden hier aber als sexuell-frustrierte Debile verlacht. Wenn die Frau Jahrhunderte unterdrückt war, dann ist es nur gerecht, wenn der Mann als biologischer Anteilseigner die Strafe mit Einsamkeit zurückzahlt. Natürlich gilt dies nur für die, die biologisch ohnehin schon zumeist mit einem ungenormten Gesicht oder Körper bestraft sind. Was wir aber tatsächlich sehen ist weder die Unterdrückung von Mann oder Frau, sondern die Auslieferung des Menschen an seine Biologie. Die wahre Emanzipation besteht daher in der Loslösung vom tatsächlich Biologischen, was sich so auch vollzieht. Die neosexuelle Revolution ist daher dadurch erkennbar, dass „ausgesprochen viel Sex am Computer stattfindet (E-Sex), dass alles Sexuelle durch und durch kommerzialisiert ist, Waren und der Job etwa so erregend wirken wie früher mal Menschen, zudem millionenfach mehr Haustiere gestreichelt werden“. Durch den Engpass der Sexualitätskontrolle, den die öffentliche Meinung durch Shitstorms reguliert, etabliert sich nun ein Einsamkeitstrend: Sexualität ist kein Paargeschehen mehr, sondern Selbsttätigkeit „am eigenen Leibe […] (Self-Sex)“. Da nun „Paarbildung […] keinen sicheren Unterschlupf“ mehr gewährt, da Subjekte Interessen in dem Phantasieideal aus Liebe nicht mehr koordinieren können, muss der Preis der Autonomie mit Einsamkeit und einer Privatisierung der Sexualität bezahlt werden. Dies bedeutet letztlich einen Rückzug aus der Biologie in fluide Sexualität. Wenn die Briten daher ein Ministerium für Einsamkeit errichten, dann sind dies die Folgen von Autonomiepolitik.

In der Privatisierung der Sexualität kann diese ohne das spezifische Du nicht mehr gedeutet werden. Die Einkehr in sich selbst hat zur Folge, dass Gender Absurditäten werden. Transexualität gehört zur Entbiologisierung unsere Selbst in der Einsamkeit und Digitalisierung.

Der Boom bei den Sexpuppen steht hierbei für die Veränderung der Zukunft. Im folgenden Video lässt sich deren Detailgenauigkeit begutachten und eine Vorstellung gewinnen, wie die Welt von Morgen aussehen wird (Warnung: Das folgende Video könnte kontrovers sein, enthält aber keine sexuellen Handlungen.)

Man stelle sich vor, man kommt zum Arbeitskollegen und er stellt einem seine Partnerin vor. Männer sind offensichtlich bereit, sich auf diese Illusionen einzulassen. Doch Frauen lachen nicht zu früh. Die Analyse von Mannimitaten und Nachttischaccesoires erspare ich. Der Trend zur Verobjektivierung unserer sozialen Beziehungen wird so auch in der Zukunft anhalten.

Dargestellt sind nur Objekte, aber kann uns eine Puppe, mit einem Computership ausgestattet, Anerkennung geben? Offensichtlich bevorzugen wir bereits mit Catbots zu reden. In einem anderen Experiment waren Menschen ebenso aufgeschlossener, ihre emotionale Seite zu öffnen, wenn sie wussten, dass sie mit einer KI sprachen. Erst die Tatsache, dass ihnen ein „Individuum“ gegenübersaß, das nicht verurteilen würde, ließ ihre Emotionen aufblühen. Chatbots übernehmen bereits die Kommunikation, wenn dank der anstehenden Depressionswellen nicht mehr genügend Therapeuten zur Verfügung stehen. Für die Zukunft versuchen daher mehrere Unternehmen den Psychologen der Zukunft zu programmieren.

Im Leben geht es seltener um Glück als darum, eine Identität zu werden. KI kann dieser Sucht nach Identität gerecht werden, vielleicht aber verlieren wir aber unsere Identität in der KI dabei ebenso.

Im Folgenden Artikel werde ich die Frage nach unserer Umwelt bearbeiten. Wenn ihr keinen Artikel verpassen wollt, dann abonniert mich per Email.

von Zukunft-Erde-Mensch

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Dr. Norman Schultz, Neubrandenburg, April 2019.

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